Die richtige Lagerung

Blogbeitrag vom 31.10.2018

Zigarren Komfortabel aufbewahren

Von der Hülse über das Kühlschrankfach bis hin zum wassergefüllten Marmeladenglas in einer ordinären Plastikdose wurde schon alles vorgeschlagen. Man wundert sich, dass einem nicht empfohlen wird, die Zigarren vor der Haustür irgendwo zwischen Kanalisation und Grundwasser zu vergraben.

Manche Kostbarkeiten, wie Gemälde und Juwelen werden zur Schau gestellt, aber vielleicht das Wertvollste überhaupt, Zigarren nämlich, müssen an einem dunklen Ort bei optimalen klimatischen Bedingungen aufbewahrt werden. Wie jedes Naturprodukt sollten auch Zigarren sorgsam behandelt und gelagert werden. Auch wenn es enttäuschend sein mag, das einzige Vernünftige ist der Humidor oder bei Sammlern der Zigarrenschrank. Zigarren sollte man vor extremen Temperaturen schützen und in feuchter Umgebung halten. Idealerweise sollte die Temperatur immer auf 18 bis 21°C gehalten werden, die relative Luftfeuchtigkeit muß zwischen 65 und 73% betragen. Um diese dringend erforderlichen Bedingungen zu schaffen, ist jeder Humidor mit einem Hygrometer und Befeuchter, manchmal noch mit einem Thermometer und gut durchlüftetem Gitterwerk ausgestattet.

Humidore (Feuchtigkeitsregler) sind normalerweise in Mahagoni-, Walnuß- oder Rosenholz in verschiedenen Größen erhältlich. Für den besonderen Geschmack werden mittlerweile auch sehr schöne und originelle Humidore aus Plexiglas hergestellt. Das Design des Humidors richtet  sich natürlich nach Ihrem Geschmack, Bedingung ist dabei nur, daß er seines Inhalts würdig ist.

Das Befeuchtungselement muß selbst bei den teuersten Humidoren in regelmäßigen Abständen aufgefüllt werden. Verwenden Sie  hierbei nur destilliertes Wasser, da gewöhnliches Leitungswasser mit der Zeit schlecht wird und es somit schädliche Chemikalien, was die Schimmelbildung an Zigarren fördert, freisetzt. Ferner sollten Ihre Zigarren niemals direkt mit Wasser in Berührung kommen, Schimmel ist der Erzfeind einer jeden Zigarre. 

Beste Pflege: Sollten Ihre Zigarren ausgetrocknet sein, kein Problem. Sie können wieder befeuchtet werden, jedoch sollte dieser Vorgang langsam geschehen, indem man sie anfangs weit vom Befeuchtungselement entfernt aufbewahrt. Ihre Zigarre muß sich erst langsam an diese Klimaveränderung gewöhnen, jede plötzliche Veränderung wäre für sie ein Horror.

Bitte lagern Sie Ihre edlen Stücke niemals im Kühlschrank, da er abgesehen von der niedrigen Temperatur durch das Entziehen von Feuchtigkeit als Zigarrenlagerplatz absolut ungeeignet ist. Außerdem, wollen Sie denn wirklich Ihren Kühlschrank öffnen, um eine erlesene „Monte“ oder Partagas zu genießen? Nein, ausschließlich zur Bekämpfung der in Ihrer Zigarre bisweilen abgelegten Eier des Tabakkäfers würde sich ein Tiefkühlfach eignen. Sollte es der Fall sein, daß es sich einer dieser Käfer in Ihrem Humidor gemütlich gemacht hat, überprüfen Sie alle Zigarren auf Bohrlöcher und entsorgen die Betroffenen. Die Übrigen lagern Sie für ein paar Tage in einem Plastikbeutel eingeschlossen im Tiefkühlfach, und gewöhnen sie langsam mittels des Kühlschrankes wieder an die normale Raumtemperatur. Ihr Humidor sollte selbstverständlich gereinigt werden, bevor Sie Ihre Schätze wieder an den gewohnten Ort zurücklegen.

Oft ist auch ein grau-weißer Flaum auf Zigarren zu entdecken. Das ist kein Schimmel! Hierbei handelt es sich nur um Öle, die mit der Zeit aus Zigarren austreten können, die sogenannte Blüte. Es ist völlig ausreichend, wenn Sie die Blüte mit einem trockenen Staubtuch abwischen. Sollte jedoch wirklich die gefürchtete Situation eintreten, daß Ihre Zigarren vom Schimmel befallen sind, verbleibt keine andere Möglichkeit, als die betroffenen Stücke zu opfern.Für Herrschaften, die auch auf Reisen nicht auf den Genuß des Zigarrenrauchens verzichten möchten, gibt es auch kleine Reisehumidore, meist aus Leder oder Holz gefertigt. Die besten sind aus Leder und als „Teleskop modell“ ausgeführt, in das Zigarren beliebiger Größe Platz finden. Die exklusivsten Zigarrenetuis zum Beispiel das von Laura Chavin besitzen sogar einen „Mini-Befeuchter“.